Freitag, 31. Juli 2009

Summertime: Hinter den Kulissen

- Man müsste in einem Büro arbeiten, wo man einfach so rumsitzen kann.
- Ja? Ist das so? In Büros?
- Ich glaub schon, dass da viel gesessen wird.

Ja, wenns nur das wäre. Während also die rechte Hand hektisch zwischen Maus, Taschenrechnern und Aktenordnern hin und her wieselt, um liegengebliebenes abzuarbeiten, ist die linke versucht, sich die Ohren zuzuhalten. Gar nicht mal so leicht mit einer Hand.

Letzten Sonntag Vorsprechen für unsere erste Premiere der neuen Spielzeit. GLAUBE LIEBE HOFFNUNG. Von Ödön von Horvath. Inszeniert von Tim Egloff (der mit "Bier für Frauen" aus der letzten Spielzeit). Also kommen sie alle zu uns in die Landungsbrücken geströmt. Sonntags mittags. Aus Hamburg. Aus München. Aus Würzburg. Aus, öh, Offenbach.

Wir hatten diesmal sogar daran gedacht, dass das benachbarte Tanzhaus West ja sein alljährliches Sommerfest feiert und dafür die heiligen Hallen der Landungsbrücken gemietet hatte. Also einen anderen Raum auf dem Gelände gebucht, gar kein Problem. Mit der ausdauernden Feierlaune der Party People hatten wir allerdings nicht gerechnet.

Also Vorsprechen gegen eine Wand aus Bummbumm. Nix gegen Techno, aber wenn man unausgeschlafen versucht, paralell zum Casting ein wenig zu arbeiten, kann einem das Gewummer nach acht Stunden schonmal aufs Gemüt schlagen.

Aber es geht auch anders. 8,5 (in Worten: achteinhalb) Stunden Soundcheck. Für ein Charity-Konzert. Für Burma. (Auch wieder so eine Vermietung, die einem durch die Sauregurkensommerzeit hilft. Und diesmal sogar für einen guten Zweck). Das Licht stand nach einer halben. Danach: Däumchen drehen. Aufsichtsperson nennt man das. Also doch lieber der Versuch zu arbeiten. Der Spielplan will ja ausgearbeitet sein, Termine, Räume und Proben müssen in die große Dispolostrommel und, hach, längst fällige Abrechnungen fallen einem vom Stapel auch schon in den Schoss. Frisch fromm fröhlich frei und mit Musik geht man ja auch beschwingt durchs Leben. Aber selbst der toleranteste Mensch erlebt nach einer Dauerschleife einer Mischung aus burmesischer Popmusik und topaktuellen Chartskrachern sein Hirn nur noch als Wackelpudding. Gut, dass das Tanzhaus nebenan Sommergrillen für die Mitarbeiter veranstaltet. Mit ordentlich...herrje...techno.

Soviel zum Thema: Was macht Ihr denn eigentlich in der Sommerpause? Urlaub?

Donnerstag, 16. Juli 2009

Mission Hollywood

DIE GLORREICHEN SIEBEN ACHT NEUN!


Mittwoch, 1. Juli 2009

Buenos Dias Color


Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft


"Also, was ist? Sonst fang ich schonmal an, mich auszuziehen?!"


"Lesben zählen aber nicht, oder?"


"Bass! Bass! Wir brauchen Bass!"

Buenos Dias Deluxe II


"Sag, mal...Du bist doch ne Frau, oder?"


"Zu Dir komm ich später, Baby!"


"Benni? Bist Du sicher, dass der nicht Matze heißt?"


"Das wird mit Sicherheit ein Riesenspaß"

Buenos Dias Deluxe

Schön auch die Nele Fotos von der Nele von der Generalprobe:



"Und jetzt? - Nichts jetzt! Bacardi und jetzt!"


"Meinst Du da läuft was zwischen Nico und Denise?"


"Hallo....Kommt doch rein!"


"Und? Zufrieden mit Deiner Party?"


"Hey Ho! Lets go!

Sie haben Presse!

Sehr schön, die Frankfurter Neue Presse vom 27.06.

"Party mit Geschlechterkampf


Von Joachim Schreiner

Das Stück «Sturmfrei» von Jochen Till wurde im freien Frankfurter Theater «Landungsbrücken» uraufgeführt.

Zwei Machotypen mit Sonnenbrillen, zwei zickige Girls, ein schüchterner Junge, ein unangepasstes Mädchen und ein kiffender Typ im «Stones»-T-Shirt in einem Raum, kein Erwachsener in Sichtweite: Sturmfreie Bude also – da bietet es sich an, eine Party zu feiern, um den Kampf der Geschlechter lustvoll in Gang zu bringen.

Kultautor Till hat seinen Erfolgsroman nun für die Bühne bearbeitet, und Regisseur Julian König ein Poptheater entworfen, das von der ersten Minute an im Gallusviertel fesselt. Man setzt auf eine nüchterne Schwarzweiß-Ästhetik, die alle Aufmerksamkeit auf die Personen lenkt. Während Denise und Moni ihre Fantasien von ihrem jeweiligen Traumboy im Dialog erkunden, geben Nico und Tommy die rauen Angeber, die, Frauen im Publikum einbeziehend, behaupten, jede «flachlegen» zu können.

Die jungen Theatermacher setzen hier geschickt einen Effekt ein, den man von Brechts epischem Theater kennt. Die jeweils handelnden und sprechenden Protagonisten frieren ihre Szene ein. Und im inneren Monolog werden ihre eigentlichen Gedanken zum aktuellen Geschehen per Video dem Zuschauer deutlich.

Der schüchterne Benny zerrt allerlei Utensilien auf die Spielfläche, um die ideale Partystimmung zu schaffen, und überlegt, welche Musik die Beste sei, die dann auch in wenigen Takten durch die Lautsprecher gejagt wird. Im Folgenden gerät jeder der sieben jungen Akteure mit dem anderen aneinander, wobei jede Menge Wodka fließt und sexuelle Anspielungen offen zur Sprache gebracht werden. Till zeichnet seine Figuren mit akribischem Gespür für das Gefühlsleben einer Generation, die ihren Platz in der Gesellschaft sucht. Feurige Dialoge, innere Empfindungen und viel Action bringen ein spannendes Jugendstück zustande, das jeglichen Anflug von Zeigefinger-Moral vermeidet."